Frankreich

Man muss so nah wie möglich an das Werk herankommen, um das Können zu würdigen …

Bei Nicolas Pégon ist die Zeichnung so präzise, dass das Auge sie lange Zeit nicht mit dem fotografischen Bild verwechselt. Es ist jedoch tatsächlich der Hand des Künstlers, seiner unglaublichen Geschicklichkeit zu verdanken, dass sich die Szene dem Auge präsentiert und in deren Mitte nach und nach köstliche Details und subtile Motive erkannt werden.  Kühne Perspektiven, die uns von einer entschieden realistischen – oder hyperrealistischen – Vision der umgebenden Welt entfernen. Durch die unerwartete Verschmelzung von Bruchstücken der Realität entführt uns der Künstler in ein Universum voller Fallen, unwahrscheinlicher Abkürzungen, barocker Motive …

Bei Nicolas Pégon kann die Linie scharf, üppig und leicht sein, sie hat keinen anderen Zweck, als eine vielfältige, ausgefallene und unverschämte Vision des Lebens zu vermitteln … Humor, Spott, Bitterkeit spuken nacheinander in jedem der Fenster, die der Künstler öffnet auf seine Fantasien oder seinen Schwindel. Vom Grotesken bis zum Erhabenen stürzt er uns wie kein anderer in Abgründe der Verwirrung, auf deren Grund sich eine radikale und endgültige Vision der Kunst verbirgt: Es geht nicht nur darum, Sinn zu schaffen, um Schönheit, der man freien Lauf lassen kann der Fantasie geht es darum, die Welt mit Worten zu erzählen, die noch nie zuvor in Verbindung gebracht wurden, und so ihre immer wieder erneuerte Einzigartigkeit hervorzuheben.