landscapes
25.05.18 – 16.06.18

Der Aufbruch der österreichischen Kunst in die abstrakte Malerei war geprägt von charismatischen Künstlerpersönlichkeiten wie Josef Mikl, Wolfgang Hollegha oder Markus Prachensky. Diese haben eine Entwicklung in Gang gesetzt, die bis heute anhält und immer neue Spielarten der Abstraktion im weitesten Sinne hervorbringt. Die Ausstellung landscapes zeigt drei künstlerische Positionen des ungegenständlichen Tafelbildes, die eine breite malerische Praxis auffächert.

1954 in Wien geboren, Schüler Josef Mikls sowie Wolfgang Holleghas an der Akademie der Bildenden Künste. Seit den 1980er Jahren lebt der Künstler auf Mallorca. Hier befreit er sich laut eigenen Angaben von seinen malerischen Übervätern und findet zu seinem eigenen Stil, der ihn zu einem wichtigen Vertreter der abstrakten Malerei in Österreich macht. Dabei sind seine Werke stets „Abstraktionen eines individuellen Naturbezuges“. Er setzt lasierende Stellen neben Opakes, fließende Formen vor statische Farbbalken, er begrenzt und lässt gleichzeitig einiges über die Grenzen hinauswachsen. Er malt und experimentiert, alles durchflutet mit dem mallorquinischen Licht. In raschen Pinselstrichen erzählt er von Erinnerungen an Felsenbraun und Feldgrün. An Fruchtorange und Blumenlila.

Ergänzt wird das Trio der Ausstellung durch die Position des Künstlers, Andi Ehlers, der sich ebenfalls der abstrakten Malerei verschrieben hat. Er ist 1963 in Mürzzuschlag geboren und Absolvent der Meisterklassen von Maria Lassnig und Adolf Frohner. Von den doch figural geprägten Positionen seiner Lehrmeister hat er sich schwerpunktmäßig hin zu einer abstrakten Farb-Licht-Malerei entwickelt. „Er geht nicht von einer fertigen Vorstellung aus, sondern lässt sich von der Wirkung der Farbpigmente leiten, die er oft direkt auf die Leinwand aufträgt. Die Verwandlung der Farben im Verlauf der Arbeit lässt Schritt für Schritt Formen und Flächen wachsen. Kompakte Farbflächen schieben sich übereinander, scheinen lichtdurchlässig und lassen den Blick frei auf darunter liegende Ebenen. In seiner Malerei schafft er räumliche Dimension, die seinen Darstellungen meditativen Charakter verleihen. Dicht und spannungsgeladen kommen Andi Ehlers Malereien daher.

Seine meist zweifärbig angelegte Malerei ist ebenso abstrakt. Der malerische Duktus ist unmittelbar und ohne Beiwerk, die gestische Abstraktion klar und konsequent ausgeführt. Sie reduziert sich auf das Wesentliche: Farbe, Form und Material. Pohl verzichtet auf die traditionellen Funktionen des Bildes wie Nachahmung und Illusion, er will nichts abbilden oder erzählen. Gibt es eine lesbare Bildgeschichte, kann sich der Künstler hinter sie zurückziehen oder vielleicht auch verstecken, wenn aber der abstrakte Gestus offen daliegt, muss dieser allein für sich sprechen. Andere Werke erinnern an Naturlandschaften, so etwa Gebirgsformationen oder auch an Wiesen und Felder. Doch sind es Landschaften, die wir sehen? Oder glauben wir nur, solche zu erkennen, da unser Blick so konditioniert ist? Nicht ein Abbilden und in Folge Wiedererkennen eines bestimmten Berges oder einer Gegend ist intendiert, Pohl transformiert das emotional, historisch und symbolisch stark besetzte Bergmotiv in sehr freie, aber deshalb nicht weniger suggestive Malerei. Vor monochromen Hintergrund türmen sich die Farbberge auf, ein Weiß von enormer Plastizität und dennoch atmosphärisch leicht. Der Malprozess ist ungebrochen auf der Leinwand sichtbar (so sind z.B. Rinnspuren zu sehen), ein vielleicht erkennbarer figurativer Bildgegenstand tritt hinter den Malakt zurück. Wieder sind die Werke in erster Linie von der Farbe und dem Malprozess her gedacht. Die reine Malerei bleibt im Mittelpunkt.